Eine Modellierung ist die Grundlage für die Planung, Prognose, Einstellung und Optimierung von Holzzerspanungsprozessen. Seit langem versuchen Forscher wirksame Möglichkeiten zu finden, um brauchbare Ergebnisse dafür zu erhalten. Modellierung bedeutet das Finden einer einzelnen Formel oder eines Gleichungssystems, das die Abhängigkeit bestimmter Eingangsgrößen (Einflussgrößen) von bestimmten Ausgangsgrößen des Prozesses beschreibt. Je größer die Zahl der Eingangsgrößen und je höher die Variabilität der Materialeigenschaften, desto schwieriger und unzuverlässiger ist meist die Modellierung. Insbesondere die schwankenden, variablen Eigenschaften von Holz machen die Modellierung von Holzzerspanungsprozessen allgemein anspruchsvoll. Innerhalb des Zerspanungsprozesses sind einige Ausgangsgrößen, wie die Schnittqualität, die Schnittenergie bzw. die Schnittkräfte, der Werkzeugverschleiß und die Emissionen von Lärm und Staub, von Interesse, um den Aufwand und den Nutzen des Prozesses darzustellen. Eingangsgrößen oder Einflussfaktoren sind die geometrischen, kinematischen und stofflichen Randbedingungen, die für den Zerspanungsprozess beispielsweise als Holzart, Feuchtigkeitsgehalt, Schnittrichtung, Schneidenwinkel, Schnittgeschwindigkeit und Spanungsdicke definiert werden können. Im Teil 1 der Publikation stand neben einer einführenden Situationsbeschreibung zuerst eine systematische Analyse des Zerspanungsprozesses an Holz und Holzwerkstoffen und die Herausstellung von Betrachtungsebenen für eine Prozessmodellierung im Mittelpunkt. Im Teil 2 werden nun verschiedene Modellierungsstrategien und -typen sowie diesbezügliche Modellbeispiele genauso wie Möglichkeiten der Größenbestimmung durch verfügbare Sensoren vor dem Hintergrund zukünftiger Anforderungen in autonomen, intelligenten Maschinen (Smart Machines) diskutiert.