Obwohl für den Direktdruck die Qualität des Druckgrundes eine entscheidende Rolle spielt, existieren keine normativen Qualitätskriterien für die Bewertung von Holzwerkstoffoberflächen. In der vorliegenden Arbeit werden Methoden zur Charakterisierung von Oberflächen von Holzwerkstoffen, z. B. NIR, Rauheitsmessungen, REM, beschrieben, aus denen konsolidierte Parameter abgeleitet werden. Es wird gezeigt, dass diese Parameter auf die Bedruckbarkeit von Holzwerkstoffoberflächen schließen lassen. Dazu wurden im Labor und industriell hergestellte Holzwerkstoffplatten geschliffen, beschichtet und mittels indirektem Tiefdruck bedruckt und ihre Oberflächen vor und nach dem Druck charakterisiert. Als Ergebnis wurden Vorgehensweisen entwickelt, die eine zeitnahe Bewertung der Oberflächenqualität von Holzwerkstoffoberflächen in Bezug auf ihre Eignung für den indirekten Tiefdruck erlauben. Zum einen wird vorgeschlagen, die Rauheit der Holzwerkstoffoberfläche vor und nach einer definierten Befeuchtung zu messen und aus der Rauheitsänderung auf die Eignung hinsichtlich Direktdrucks zu schließen. Zum anderen wurden grundierte Oberflächen mittels NIR gerastert und die Messwerte zu Kennwerten verdichtet, aus denen ebenfalls auf die Bedruckbarkeit dieser Materialien geschlossen werden kann.